Männliche Beschneidung Tradition oder Religion?




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Männliche Beschneidung Tradition oder Religion?

Beitragvon Zamber » Di 26. Jun 2012, 12:22

Lt. Wikipedia

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Circumcision_Sakkara_3.jpg&filetimestamp=20060605171116

.....ist die älteste bekannte Darstellung einer männlichen Beschneidung ein ägyptisches Relief aus dem Jahr 2420 v. Chr und sollte symbolisch die Häutung einer Schlange imitieren. Für die alten Ägypter war die Schlange unsterblich, weil sie íhre Haut abwarf und immer wieder erneuerte. Die menschliche Seele sollte dadurch unsterblich werden. Nach Ansicht mancher Forscher ist das ein kulturhistorischer Aspekt, der noch heute wirkt.

Folgt man der Bibel (Gen 17,10–14 EU), so wurde die Beschneidung unter den Israeliten von ihrem mythischen Stammvater Abraham[7] eingeführt, der meist auf etwa 1800–1600 v. Chr. datiert wird. Neuere Forschungen gehen davon aus, dass erst unter Mose, also etwa 1400–1200 v. Chr. beziehungsweise erst während des Babylonischen Exils um etwa 600 v. Chr. die Juden diese Praktik übernahmen und ritualisierten. Dadurch wurde die Beschneidung von Neugeborenen (Brit Mila), die am achten Tag[8] nach der Geburt stattzufinden hat, zur Pflicht.

Die Beschneidung wird im Judentum als Eintritt in den Bund mit Gott angesehen. Diesen Bund ging Gott nach jüdischer Überlieferung mit Abraham (und seiner Familie) ein; daher wird der Beschneidungsbund auch als „abrahamitischer Bund“ bezeichnet.


Im frühen Christentum sprach sich dann vor allem Paulus von Tarsus, selbst ein beschnittener Judenchrist, für die neubekehrten Heidenchristen deutlich gegen eine Pflicht zur Beschneidung aus.


Die Beschneidung wird im Koran nicht explizit erwähnt und lässt sich lediglich aus der Anweisung, der Religion Abrahams zu folgen, ableiten:

„Sprich:‚Was Gott sagt, ist die Wahrheit. Folgt dem Weg Abrahams, des Hanifen! Er glaubte innig an Gott, Dem er keine anderen Gottheiten zugesellte.“

– Koran 3:95
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von Anzeige » Di 26. Jun 2012, 12:22

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Re: Männliche Beschneidung Tradition oder Religion?

Beitragvon WuesteErde » Di 26. Jun 2012, 13:28

Die Beschneidung kann sicherlich auch religiös betrachtet werden. Jedoch werden in den USA ja auch Jungen beschnitten.
Und da leben nun ja nicht nur Juden und Muslime.

http://www.welt.de/kultur/article134675 ... esser.html

Sicher ist aber: Der seltsame Brauch, die Vorhaut von Jungen oder Säuglingen mit einem kreisrunden Schnitt zu beseitigen, wurde schon vor Jahrtausenden begründet. Im Judentum gilt die Beschneidung aller männlichen Nachkommen am achten Tag nach der Geburt als Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem auserwählten Volk. Das Christentum hat in diesem Punkt radikal mit dem Judentum gebrochen, der Islam nicht, obwohl das Gebot der Beschneidung im Koran nirgendwo zu finden ist.

Amerika ist das einzige kulturell christlich geprägte Land, in dem die Mehrheit der männlichen Säuglinge als Teil einer Routine beschnitten wird. Manche Kulturhistoriker führen dies darauf zurück, dass sich in Großbritannien am Ende des 19. Jahrhunderts die Legende verbreitet habe, Beschneidung beuge der Masturbation vor, die damals als entsetzliches Laster angesehen wurde; dieser medizinische Irr- und Aberglaube sei dann sozusagen über den Atlantik nach Amerika ausgewandert.

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Re: Männliche Beschneidung Tradition oder Religion?

Beitragvon Inri » Di 26. Jun 2012, 15:00

Jetzt gibt es ein Urteil von Landgericht Köln wonach männliche Beschneidung Körperverletzung ist.

Ein Urteil des Landgerichts Köln betrifft einen weitverbreiteten, aus religiösen Gründen durchgeführten medizinischen Eingriff: Danach ist die Beschneidung von Jungen künftig als Körperverletzung zu werten.


Ob das überhaupt etwas bringen wird, damit Beschneidungen nicht mehr durchgeführt werden? Ich denke nein. Eher noch werden dann eben Beschneidungen unfachmännisch, bzw. eben nicht mehr unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, sondern wirklich von Pfuschern oder im Ausland gemacht werden.

http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 54618.html

Und die weitere Frage ist die, wie ist die Urteilsbegründung? Sollte die auf rein religiöse Praktiken eingehen, denke ich werden jüdische und muslemische Verbände gegen dieses Urteil vorgehen.

Genauso gut kann es aber sein, dass eben die Urteilsbegründung von einer unfachmännischen Beschneidung ausging und somit das Urteil auf Körperverletzung lautete.
Und Gott sprach es werde Licht doch er fand den Schalter nicht. Da kam Petrus angerannt und sagt die Sicherung ist durchgeknallt.
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